Die Uhr zeigt sechs Uhr abends an. Die Sonne versteckt sich hinter dem Horizont - wie ein Wehklagen im Hals, das nicht mehr weiß, wie es die Stimme zu nutzen hat. Es liegt diese besondere Wärme eines regnerischen Sommers in der Luft der dunklen und kalten Hütte – aus Lehm und Steinen. Einige der Geräusche der Nacht verlieren sich im Wind. Zwischen diesem Flüstern kann man den angestrengten Atem einer alten Frau hören, die aus dem Fenster schaut während sie in ihrem Leinenstuhl sitzt und ein Taschentuch stickt. Man kann die Karren auf der anderen Seite der Tür hören und das Wiehern der Pferde klingt wie ein Wiegenlied und läßt sie schläfrig werden. Sie schaut traurig auf die Regentropfen, die am Fenster hinunterlaufen und seufzt. Sie ist wehmütig und fühlt eine große Leere in sich. Die Bohnen auf dem Herd haben zu kochen begonnen. Es ist Zeit für das Salz. Immer muss man damit warten, bis sie anfangen zu kochen. Sie legt die Stickerei beiseite und geht wortlos, ruhig, gelassen ...
Cuentos y poesía por Liliana Kriegs: de los demonios, de los tiempos, del alma incesante.